Bericht im Göttinger Tageblatt

Göttinger Mode-Dienstleister accessu baut in Indien Produktion auf

Wenn junge Leute sich ein bedrucktes Tuch bei C & A oder einen modischen Schal bei Zara kaufen, dann kann dies ein Produkt von Accessu sein. Handschuhe beim Kaufhof oder Hüte bei New Yorker – auch sie können aus der „Kreativschmiede“ in der Robert-Bosch-Breite kommen. Accessu ist ein Göttinger Unternehmen, das im Jahr 10 Millionen Accessoires in den Handel bringt – seit zwei Jahren auch aus eigener Produktion.

 

Mathias Berner, Gründer accessu Wollte Biologie studieren und ist in der Modebranche gestrandet: Mathias Berner, Gründer und Inhaber der Firma Accessu. © Hinzmann

Göttingen. In Mumbai hat Mathias Berner Räume gemietet und mit 50 Arbeitern und 15 Bürokräften eine Produktion für bedruckte Tücher aufgebaut. Shrikant Patil heißt sein Mann vor Ort.
Er leitet die indische Fabrik, in der die Tücher genäht werden, die in Deutschland und Europa in den Handel kommen. Die Rohware wird zugekauft, den Textildruck übernehmen indische Partner. Er wolle, dass es fair zugeht, begründet Berner den Aufbau einer eigenen Fertigung. Jeder Artikel werde kontrolliert und sei Bio-zertifiziert durch Gots (Global Organic Textile Standard), versichert der Göttinger auch hinsichtlich der Schals, die in seinem Auftrag in China entstehen.

Ohne Schadstoffe und ohne Kinderarbeit, betont der 49-Jährige. Frauen verdienten ebensoviel wie Männer. Für die weiblichen Mitarbeiter habe man einen Shuttledienst zum Arbeitsplatz eingerichtet, ist Produktmanagerin Michaela Eberhard wichtig.

Auch mit ihrem eigenen Label wollen die Göttinger künftig Geld verdienen. In Göttingen sind die accessu-Textilien unter anderem bei Big Lebowski erhältlich. Vor zwei Monaten hat Berner (verheiratet, zwei Kinder) einen Online-Shop eröffnet.
6 Mio. Euro Umsatz macht das Unternehmen, von dem Produktmanagerin Eberhard sagt: „Wir sind total im Wachstum.“

Seit 1. Januar 2004 ist der Firmensitz im Göttinger Phywe-Gewerbepark. 15 Mitarbeiter entwerfen hier die Muster, die in einem Showroom präsentiert werden. In der benachbarten DHL-Halle mietete Berner weitere Lagerflächen an.

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